Herr Hildgen,
was versteht man unter „Game Based Learning“?
Dabei geht es
darum, wie man mit Spielen in all ihren Facetten Wissen vermitteln kann. Das
reicht vom Zahlenlernen durch ein Kartenspiel bis hin zu einem kommerziellen
Videospiel wie „Slay the Spire“, bei dem indirekt simples Kopfrechnen geübt
wird. Wer spielt, der lernt permanent Dinge oder trainiert Fertigkeiten.
Allerdings ist man sich oft nicht bewusst, was genau man lernt. Den Transfer
vom Spiel hin zum Sich-Bewusst-Werden, was man gelernt hat, das ist schwierig.
Ich stelle mir oft die Frage, was ich in den letzten 30 Jahren Videospiele
spielen gelernt habe. Ein Lerneffekt besteht etwa darin, Systeme zu
analysieren. Jedes Computerspiel ist ein geschlossenes System mit eigenen
Regeln. Wenn man erfolgreich in einem Spiel sein möchte, muss man das System
begreifen. Etwa wie weit sich eine Spielfigur bewegen kann oder welche
Fähigkeiten eingesetzt werden können, um so schlussendlich das Spiel zu
gewinnen. Das gilt sowohl für Computer- als auch für Brettspiele.