Der Hobbyfilmer Sejfo dreht in der bosnisch-muslimischen Enklave Srebrenica zwischen 1993 und 1995 einen Film über den Alltag im Krieg, die Ängste und Hoffnungen der Menschen in Srebrenica. Es ist eine Liebesbotschaft an seine kleine Tochter Alisa. 30 Jahre später kehrt sie dahin zurück, wo das «Srebrenica Tape» entstanden ist und wo über 8.000 Männer auf Befehl Ratko Mladics umgebracht wurden. Es ist die persönliche Spurensuche einer Frau, deren Leben durch dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit im modernen Europa für immer verändert wurde
Als Anfang der 90er Jahre der Bosnien-Krieg ausbricht, werden Menschen, die bisher friedlich zusammenlebten, schlagartig zu Feinden erklärt. Für die kleine Alisa, damals neun Jahre alt, Tochter einer Serbin und eines muslimischen Bosniers, endet damit ihre sorgenfreie glückliche Kindheit. Ihr Vater ist im belagerten Städtchen Srebrenica eingeschlossen, letztendlich ist er einer der 8.000 muslimischen Burschen und Männer, die innerhalb weniger Tage nach der Eroberung von bosnisch-serbischen Milizen ermordet wurden. Im WELTjournal kehrt Alisa 30 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica in ihre alte Heimat zurück. Im Gepäck Video-Bänder, die ihr Vater damals für sie aufgenommen hat und die den Kriegsalltag und die Ängste und Hoffnungen der Menschen beschreiben. Alisa spürt Verwandte und Freunde ihres Vaters auf, die auf dem Band zu sehen sind und den Völkermord in Srebrenica überlebt haben. «Das Srebrenica-Tape» ist die persönliche Spurensuche einer Frau, deren Leben durch dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit für immer verändert wurde. Gestaltung: Chiara Sambuchi