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42 - DIE ANTWORT AUF FAST ALLES
WERDEN WIR UNS EINFRIEREN?
Magazin
Regie: Lucas Gries.
Schon mal mit dem Gedanken gespielt, das Leben auf Eis zu legen und erst aufzuwachen, wenn all die vielen Probleme von heute aus der Welt geschafft sind? Oder einfach nur, um zu sehen, wie es auf der Erde in einhundert Jahren aussieht? Was wäre, wenn wir uns einfrieren lassen könnten, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist? Lässt sich unser Leben kryokonservieren und in der fernen Zukunft aufgetaut weiterführen? Einige Hundert Menschen haben sich nach ihrem Tod einfrieren lassen. Doch wie groß sind die Chancen, dass sie jemals wieder lebendig werden? Schon heute wird extreme Kälte genutzt, um etwa Eizellen und Spermien jahrelang sicher aufzubewahren - zum Beispiel für einen späteren Kinderwunsch. In der Reproduktionsmedizin funktioniert das Einfrieren und Auftauen von Keimzellen nahezu problemlos, erklärt Jana Bender-Liebenthron von der Universitätsklinik Düsseldorf. aJe tiefer die Temperatur, desto langsamer laufen in den Zellen die Stoffwechselprozesse ab - unterhalb von etwa minus 130 Grad Celsius steht alles still und das Leben ist konserviert. Doch das Einfrieren und Auftauen hat seine Tücken, und nicht jede Zelle übersteht die Kryokonservierung unbeschadet. Problematisch sind Eiskristalle, die sich um den Gefrierpunkt in und außerhalb der Zelle bilden. «Die spitze Struktur der Eiskristalle kann die Zellwände einreißen», sagt Birgit Glasmacher von der Universität Hannover und ergänzt: «Jede einzelne Zellart benötigt ihre spezielle optimale Kühlrate.» Wie soll das Einfrieren beim Menschen gelingen, wenn unser Körper doch aus zig unterschiedlichen Zelltypen besteht? Und wie kann ein aufgetauter Mensch nach Jahrzehnten in extremer Kälte wieder zum Leben erweckt werden? «Auch wenn noch vieles erforscht werden muss: Mir ist nichts bekannt, warum es nicht in der Zukunft klappen kann», sagt der Kryonikunternehmer Emil Kendziorra. Mit Waldfröschen und Bärtierchen gibt es zumindest in der Tierwelt einige Beispiele für das Überleben in extremer Kälte, weiß Sébastien Duperron, Mikrobiologe am Nationalen Naturkundemuseum in Paris. Können wir von ihnen lernen?
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